Über 450 Teilnehmer und 60 Aussteller diskutieren beim 29. Dresdner Fernwärme-Kolloquium über Zukunft und Ausbau der Wärmenetze

27.09.2024
Spannende Vorträge aus der Praxis, starke Impulse an die Politik: Das 29. Dresdner Fernwärme-Kolloquium verzeichnet dieses Jahr einen Besucherrekord. Über 450 Teilnehmer aus ganz Deutschland diskutieren im World-Trade-Center in Dresden seit gestern über die Zukunft der Fernwärme und die nötigen Rahmenbedingungen. Dieses Jahr besonders im Fokus: die kommunale Wärme- und Transformationsplanung, Praxisberichte zur grünen Wärmeerzeugung sowie ein Blick auf digitale Wärmenetze der Zukunft.

„Unsere Unternehmen sind bereit für die Herausforderungen der Wärmewende“, erklärt AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch. „In der Folge des ersten Fernwärmegipfels mit der Bundesregierung haben sie Transparenz geschaffen und ihre Anstrengungen rund um den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze verstärkt. Jetzt warten wir darauf, dass die Bundesregierung Wort hält und ihrerseits die richtigen Weichen stellt, damit wir als Land die Klimaziele erreichen können.“

Um den geforderten Ausbau der Netze und den Wandel zu einer klimaneutralen Versorgung stemmen zu können, benötigen die Fernwärmeversorger stabile Förderkonditionen. Die kürzlich aktualisierte Studie „Perspektiven der Fernwärme“ von AGFW und VKU zeige einen enormen Investitionsbedarf in den kommenden Jahren, so Lutsch. Allein bis 2030 seien Investitionen in Höhe von 43,5 Milliarden Euro nötig. Von 2030 bis 2045 kämen noch einmal mindestens 74 Milliarden Euro hinzu, was insgesamt ein Investitionspaket von knapp 118 Milliarden Euro bedeute.

„Um diese enormen Summen aufzubringen, müssen bestehende Förderinstrumente wie die Bundesförderung effiziente Wärmenetze verstetigt und aufgestockt werden“, erklärt Lutsch. „Die Unternehmen benötigen mindestens 3,5 Milliarden Euro jährlich, was deutlich über die bislang zugesicherten Mittel hinausgeht.“ Auch das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) müsse verlängert und die AVBFernwärmeV novelliert werden. Die Wärmelieferverordnung bremse den Ausbau der Wärmenetze im Gebäudebestand empfindlich, so Lutsch. „Wir erwarten uns hier ein deutlich stärkeres Engagement der Bundesregierung.“ Mit Spannung warte die Branche daher auf den zweiten Fernwärme-Gipfel.

 

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