Stadt Eibenstock

Die mehr als 850 Jahre alte Berg- und Stickereistadt Eibenstock gehört zu den flächengrößten Gemeinden des Erzgebirgskreises. Ihre Lage am Erzgebirgskamm unmittelbar an der deutsch-tschechischen Grenze macht sie zu einer besonderen Gemeinde in jeder Hinsicht. Zum einen zeigt sich das Erzgebirge hier im westlichen Teil landschaftlich von seiner allerschönsten Seite. Ausgedehnte Wälder, idyllische Ortschaften, 3 Trinkwassertalsperren mit begehbaren Staumauern und viele andere Kleinode lassen jeden, der hier Station macht, jeden Tag etwas Neues entdecken.

In der Stadt Eibenstock existiert seit 2007 ein Nahwärmenetz, welches 7 Gebäude mit Wärme versorgt. Dieses wurde bisher mit Holzhackschnitzel- und Erdgaskesseln betrieben. Im nun vorliegenden Projekt handelt es sich um eine umfassende Erweiterung des Bestandsnetzes, wobei weniger als 20 % (nämlich 0%) der Wärmeeinspeisung über das Bestandsnetz stattfindet. Stattdessen wird das Bestandsnetz in das neu zu bauende Netz integriert. Aus diesem Grund handelt es sich bei der Ausarbeitung für das Netz um eine Machbarkeitsstudie mit Erweiterung. Die neu anzuschließenden Kunden haben sich auf eine öffentliche Bekanntmachung durch die Stadt gemeldet und ihr Interesse an einem Anschluss bekundet. Anschließend wurden einzelne Gebäudebesitzer gezielt angefragt um das bestehende Gebiet mit Interessenten nachzuverdichten und so ein wirtschaftlich und ökologisch betreibbares Netz zu gewährleisten. Zu Beginn soll im Wärmenetze die industrielle Abwärme mit einer Leistung von 2.000 kW den Großteil des Wärmebedarfs decken und nur der verbleibende Anteil Spitzenlast wird durch Erdgas mit einer jeweiligen Leistung von 920 kW (bei 75/55°C) gedeckt. Es ist bekannt, dass die Erdgaskessel weder in der Planung noch bezüglich der Investition förderfähig sind. Der Anteil von erneuerbaren Energien bzw. Abwärme an der Gesamtwärmemenge im Netz beträgt 98 %. Im Zuge der Umstellung auf eine 100 % erneuerbare Wärmeversorgung sollen die Erdgaskessel perspektivisch durch Luft-Wärmepumpen mit einer Leistung von jeweils 900 kW ersetzt werden. Die Einbindung wird so erfolgen, dass die Wärmepumpen den Rücklauf im Netz von 55 °C auf 65 °C anheben und die Abwärme die restliche Temperaturanhebung auf 75 °C leistet. Die Wärmeübergabe von der Erzeugerseite an das Netz erfolgt mittels Wärmetauscher, um die Erzeuger nicht mit den hohen Anlagendrücken des Netzes zu beaufschlagen.

Grobdaten des geplanten Netzes:

Dimensionen:
Abnehmer: derzeit ca. 80
Wärmebedarf: ca. 7,9 GWh
Wärmeträger: industrielle Abwärme in der Grundlast bis 2,0 MW Leistung
Redundanz: Erdgas
Leitungslänge: ca. 8,5 km
Invest: ca. 8,5 Mio EUR ohne Förderung, ca. 5 Mio EUR mit 40 % BEW-Förderung
angestrebter Wärmepreis: 11 Ct/kWh netto

Imagefilme unter: https://www.youtube.com/@berg-undstickereistadteibe5770

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Sachsen