Grüne Fernwärme aus Geothermie – Bürgermeister informierten sich in Oberhaching über Wege zur kommunalen Wärmewende

14.09.2022
Im Rahmen seiner „Plattform Grüne Fernwärme“ hat der Energieeffizienzverband AGFW ein weiteres regionales Netzwerk gestartet. Diesmal zu Gast: Über 30 Bürgermeister und Unternehmen aus der Region Grünwald bei München sowie Vertreter des Landkreises. Gemeinsam mit weiteren Experten stellte Netzwerkpate Andreas Lederle, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald, den Entscheidungsträgern Wege zur kommunalen Wärmewende vor. Im Fokus: Grüne Fernwärme aus Tiefengeothermie. Im Anschluss besichtigten die Teilnehmer das Geothermie-Heizkraftwerk Laufzorn in Oberhaching.
Netzwerkpate Andreas Lederle begrüßt die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung der Plattform Grüne Fernwärme in Oberhaching.

„Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch aus der Region. Mit der Veranstaltung scheinen wir den richtigen Nerv getroffen zu haben“, erklärt Lederle. Mehrere Kommunen hätten im Anschluss Interesse an einer weitergehenden Orientierung bekundet. „Wir haben in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen mit grüner Fernwärme aus Tiefengeothermie gemacht. Das gesammelte Wissen geben wir gerne weiter, um auch anderen Städten und Gemeinden aus der Region Wege zur Klimaneutralität zu zeigen. Gerade die jüngsten geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen zeigen, dass erneuerbare Energien wie die Tiefengeothermie die Zukunft sind. Gerade hier im Münchner Raum, wo wir diesen Bodenschatz zur Verfügung haben. Innerhalb der letzten 10 Jahre seit Fertigstellung der Anlage in Laufzorn konnte nun Grünwald mit fast 75 Prozent mit dieser regenerativen Energieform versorgt werden. Lokal, kostengünstig und 365 Tage im Jahr verfügbar.“

Plattform soll helfen, regionale Potenziale zu heben

„Ziel der Plattform Grüne Fernwärme ist genau dieser Wissenstransfer“, erläutert Harald Rapp, Bereichsleiter Stadtentwicklung des AGFW und Initiator der Plattform. „Es gibt für das Erreichen der Klimaziele nicht die eine Technologie für ganz Deutschland, sondern regional unterschiedliche Antworten. Mit unserem regionalen Ansatz und den ‚Paten vor Ort‘, die das entsprechende Know-how einbringen, vernetzen wir die Akteure, geben Orientierung und beziehen Partner mit ein.“ Dazu zählten unter anderem Energieagenturen, sowohl auf Landes- als auch auf regionaler Ebene.

„Mit der Energieagentur Ebersberg-München haben wir in der Region einen starken Partner, der den Kommunen seit vielen Jahren zur Seite steht. Weitere Institutionen wie die Geothermie-Allianz Bayern der TU München sowie die Initiative Wärmewende durch Geothermie beziehen wir aktiv mit ein. Nur gemeinsam können wir die Kommunen so gut unterstützen, dass sie die für ihre jeweiligen lokalen Bedingungen bestmögliche Lösung finden. Dazu zählen auch Gemeinschaftslösungen auf Landkreisebene sowie die Vernetzungen mit Lösungen aus den anderen Netzwerksregionen.“

Wie groß der Handlungsdruck auf die Kommunen inzwischen ist, verdeutlichte Rechtsanwalt Michael Köppl in seinem Vortrag. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2021 ermögliche einzelnen Bürgern, gegen Entscheidungen ihrer Gemeinde zu klagen, wenn der Klimaschutz bei kommunalen Entscheidungen nicht ausreichend berücksichtigt werde. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf für die Kommunen, sich rechtzeitig mit den weitreichenden Folgen des Urteils auseinander zu setzen. Die Themen Versorgungssicherheit und die aktuelle Preissituation auf den Energiemärkten tun ihr übriges.“

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